Book Creator – online Bücher erstellen

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Beschreibung

Book Creator Online ist eine Plattform zur einfachen Erstellung digitaler multimedialer Bücher und Comics. Book Creator Online  ist zu unterscheiden von der iOS App Book Creator, mit der es möglich ist, digitale Bücher komplett offline zu erstellen. Hier soll es um die Cloud Plattform Book Creator Online gehen. In Book Creator Online erstellte Bücher können sowohl zur Darbietung multimedialer Inhalte genutzt werden, als auch zur Erstellung von Büchern durch Schüler. Auch Mischformen sind möglich, in welchen Lehrer bestimmte Inhalte vorgeben, die dann von Schülern ergänzt werden. Multimedial sind die Bücher, da sie neben Text auch Audio-, Video- und Bildmaterial aufnehmen können. Bei Ton- und Bildmedien sind auch direkte Aufnahmen über Kamera und Mikrofon des Endgerätes möglich. Neben selbsterstellten Inhalten lassen sich zusätzlich externe Inhalte über eine Einbettungsfunktion (iFrames) integrieren. Dazu gehören z.B. Bilder von anderen Websites, Audiodateien wie auch YouTube Videos und Google Maps. Es gibt darüber hinaus eine Vorlesefunktion.

Lehrkräfte können Schüler zur Bearbeitung eines Buches einladen. Schüler benötigen dafür ein Konto. Dieses kann ohne E-Mail Adresse eingerichtet werden und mit einem Pseudonym als Kontoname. Danach können für die Schüler individuelle Links erzeugt werden oder QR-Codes, mittels derer sie sich einloggen. Die Bearbeitung von Büchern ist kollaborativ in Echtzeit möglich. Sollen Bücher nur konsumiert werden, ist kein Zugang erforderlich. Neben der Veröffentlichung von Büchern über die Book Creator Website gibt es noch die Option, Bücher als epub Bücher oder als PDF zu exportieren. In beiden Formaten gehen jedoch unter Umständen einige der multimedialen Inhaltsformate und Interaktivitäten verloren. Logins können auch über von der Schule genutzte Plattformen wie Office 365/ Microsoft 365 und Google Classroom erfolgen.

Book Creator kann kostenlos genutzt werden, ist dann allerdings in der Anzahl der Bücher limitiert. Trotzdem stehen alle Funktionalitäten zur Verfügung, um die Plattform ausgiebig zu testen. Schulen, welche die Plattform umfänglicher nutzen wollen, können ein kostenpflichtiges Schulkonto einrichten.

Datenschutz, Sicherheit

Serverstandort, Anbieter

Der Anbieter kommt aus Großbritannien (Tools for Schools Limited, 31 – 34 High Street, Bristol, BS1 2AW, United Kingdom). BookCreator.com, die Domain des Anbieters, unter welcher das Produkt beworben wird und der Login für registrierte Nutzer erfolgt, hat als Serverstandort Großbritannien. Genutzt wird als Hoster Google. Dort werden nach eigenen Angaben sämtliche Daten gespeichert. Man hat mit Google dazu einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung abgeschlossen, der die Standardvertragsklauseln enthält. Man versichert, dass man angemessene Maßnahmen getroffen hat, um die Daten der Nutzer zu schützen, wenn sie in die USA übertragen werden.1We take reasonable steps to protect your personal data when it is transferred to Google Cloud. Für app.bookcreator.com, die Domain unter welcher die Bücher laufen, wird eine Serveradresse in den USA angezeigt. Der Anbieter, Fastly, betreibt Server an verschiedenen Standorten in der Welt. Laufzeiten von Anfrage lassen es durchaus möglich erscheinen, dass für Nutzer in der EU Server mit EU Standorten verwendet werden. Die enge Anbindung an US Dienstleister macht vor allem vor dem Hintergrund, dass ein Großteil der Kunden in den USA zu finden sein werden, für den Anbieter Sinn.

Datenschutzerklärung

Mittlerweile gibt es bei Book Creator auch eine Datenschutzerklärung für nicht-US Nutzer. Sie ist allerdings nur in englischer Sprache verfügbar. Unter DS-GVO Konformität gibt es zusätzliche Informationen für Nutzer aus der EU. Dort wird auch angegeben, dass man für die Übermittlung von Daten in die USA die (aktuellen) Standardvertragsklauseln (Standard Contractual Clauses, SCC) gezeichnet hat. Unter 3rd Party Service Providers werden die genutzten Dienstleister aufgeführt.

Book Creator nutzt Google Cloud-Server in den USA zur Speicherung der Nutzerdaten. Zusätzlich bietet der Anbieter, Tools for Schools Limited (TfS), noch ein Data Transfer Impact Assessment (DTIA) an. Die Übermittlung von personenbezogenen Daten stützt sich auf die Standardvertragsklauseln (Standard Contractual Clauses, SCC). Zum Zeitpunkt der Anfertigung des DTIA hatte Google die neuen SCC noch nicht implementiert. Von daher konnte das DTIA diese noch nicht berücksichtigen.

Vertrag zur Auftragsverarbeitung

Für Schulen mit einem kostenpflichtigen Konto gibt es die Möglichkeit einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung mit Book Creator abzuschließen. Der nennt sich hier Data Processing Addendum, kann als PDF heruntergeladen (Stand von November 2021) werden und ist bereits vorunterzeichnet.

Cookies, Tracking

Nach eigenen Angaben in der Datenschutzerklärung setzt der Anbieter Cookies ein, um Nutzern bestimmte Funktionen der Plattform bereitzustellen und zu optimieren und angemeldete Nutzer wiederzuerkennen. Eine genauere Analyse mit Webbkoll Dataskydd zeigt jedoch, dass auf einigen Bereichen der Plattform Daten abfließen dürften, die mit diesen Angaben des Anbieters nicht zu erklären sind. Book Creator gibt an, dass man Daten der Nutzer mit Dritten nur teile, damit diese ihre Dienst für Book Creator erbringen können. Die Dritten müssen sich den in der Datenschutzerklärung gemachten Zusagen von Book Creator unterwerfen. Eine Liste der Drittanbieter findet sich unter third party service providers.

Bookcreator.com

Aus der Liste der Drittanbieter lassen sich nachweisen:

  • Intercom Sind Nutzer eingeloggt als Lehrkräfte taucht auf der rechten Seite der Website ein Dialogfenster auf, in welchem Nutzer über Neuigkeiten informiert werden und einen Chat Dialog starten können. Dieser Dienst läuft über Intercom, einen auf Dialoge dieser Art spezialisierten Dienstleister.
  • Google Firebase wird nach Angaben von Book Creator einmal zur Bereitstellung einer Datenbank für Metadaten der Bücher genutzt (Firebase Realtime Database) und zur Speicherung der Inhalte von Büchern – Texten, Bildern, Video, Audio – (Google Cloud Storage for Firebase).

Nicht aufgeführt sind in der Liste der Drittanbieter oder der Datenschutzerklärung:

  • Twitter, Facebook, LinkedIn sind mit Scripten und Cookies eingebunden, über welche Nutzerdaten an die Anbieter beim Besuch abfließen.
  • Doubelclick.net (Werbenetzwerk Google). Google Tagmanager, und Google Adservices sind über Scripte nachweisbar. An Google fließen damit Informationen, die eventuell identifizierbaren Personen zugeordnet werden können.
  • Google Analytics (siehe unten)
app.bookcreator.com wie auch Read.bookcreator.com

Entsprechend der Angaben zu Drittanbietern finden sich hier:

  • Intercom taucht auch hier auf, sofern Lehrkräfte als Nutzer eingeloggt sind. Ohne Login ist der Dienst nicht nachweisbar.
  • Google Firebase (siehe oben)

Nicht unter den Drittanbietern oder in der Datenschutzerklärung aufgeführt, findet sich hier:

  • Google Analytics (siehe unten) – lässt sich sowohl beim Aufruf eines Links mit Leseberechtigung nachweisen als auch wenn ein Schüler über einen Link oder QR Code zum Bearbeiten eines Buches eingeladen wird.

Google Analytics

Sowohl unter read.bookcreator.com als auch app.bookcreator.com ist Google Analytics nachweisbar. In beiden Fällen, so ergibt eine Überprüfung mit der Google-Analytics Prüfung der Uni Bamberg, wird der Dienst ohne Verkürzung der IP des Besuchers genutzt. Damit wird eine Identifizierung von Personen, die ein Book Creator Buch aufsuchen, auch ohne Anmeldung, durch Zusammenführung mit Daten aus anderen Quellen potentiell möglich. Einem möglicherweise bestehenden Profil kann die Information hinzugefügt werden – hat die Book Creator Website besucht.

Cookies – nicht Book Creator

Book Creator kann, wie beschrieben, neben eigenen Inhalten über die Einbettungsfunktion eine Vielzahl von Inhalten aufnehmen. Durch diese können weitere Cookies und Tracker auf den Browser des Nutzers zugreifen. Wird beispielsweise ein YouTube Video eingebettet, werden durch YouTube entsprechend Daten erhoben und gegebenfalls Cookies gesetzt, sobald dieses abgespielt wird.  Gleiches gilt auch für Bilder von externen Seiten oder auch Links, die im Anhang einen Verweis enthalten. Das ist bei Book Creator nicht anders als bei anderen Websites, etwa Blogs und Nachrichtenseiten, die externe Inhalte anzeigen bzw. auf diese verweisen.

Hinweise zur Nutzung durch Schulen

Grundsätzliches

Book Creator ist ein britisches Unternehmen, erscheint jedoch in seinem ganzen Auftreten mehr wie ein US Unternehmen. Man berücksichtigt in den Angaben zum Datenschutz auch europäische Nutzer und die DS-GVO und bietet Schulen mit einem Schulkonto sogar einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung (Data Processing Addendum) an, der sehr knapp ausfällt, aber auf den ersten Blick zumindest die minimalen Anforderungen nach Art. 28.  Abs. 3  DS-GVO erfüllt. Mit dem Subunternehmer Google hat man die Standardvertragsklauseln abgeschlossen. Unter aktuellen Bedingungen nach dem Schrems II Urteil des EUGH im September 2020 reichen diese nicht aus, wenn es um die Übermittlung von personenbezogenen Daten in die USA geht. Dieses ist bei den weiteren Betrachtungen zu berücksichtigen.

Lehrkräfte benötigen für die Nutzung mit Schülern immer ein Konto, egal ob es sich um ein persönliches kostenloses, kostenpflichtiges oder ein Schulkonto handelt. Schüler hingegen können Book Creator ohne eigenes Konto zumindest konsumierend nutzen, was auch die Nutzung von interaktiven Büchern meint, bei denen z.B. Dinge angehört werden können. Schülerkonten können mit Pseudonymen angelegt werden. Mehr ist nicht erforderlich, auch keine E-Mail Adresse. Sie brauchen sich damit auch nicht über bookcreator.com einloggen, sondern kommen direkt auf die Seite mit dem Buch, welches eine Lehrkraft für sie zum Bearbeiten freigegeben hat.

Book Creator nutzt auf den beiden Seiten, die für Schüler von Bedeutung sind, app.bookcreator.com zum Bearbeiten von Büchern, wie auch read.bookcreator.com zum Lesen von Büchern neben dem Cloud Speicher Firebase, welches in Bezug auf mögliche Risiken für Nutzer unbedenklich sein sollte, “nur” Google Analytics. Welche möglichen Risiken vom Google Analyse Dienst ausgehen, hängt sehr vom Nutzungszenario ab. Mit sicheren Browsern wie Brave oder DuckDuckGo auf Mobilgeräten kann Google-Analytics leicht blockiert werden. Werden externe Inhalte eingebettet, kommen sichere Browser jedoch je nach Inhalten an ihre Grenzen und es werden Daten abfließen.

Nutzung in der Schule

Grundsätzlich sollte bei einer schulischen Nutzung darauf geachtet werden, dass Schüler keine persönlichen Informationen in ein Book Creator Buch einstellen, keine Fotos und Videos, die sie zeigen, keine Tonaufnahmen, bei denen sie zu hören sind und auch keine Texte mit eindeutig zuordenbaren persönlichen Inhalten, etwa komplette Namen. Bei einer Nutzung mit schulischen Endgeräten und ohne gleichzeitigen Login an anderen Online-Plattformen bzw. -diensten, können die im Hintergrund von Book Creator aktiven Tracking Mechanismen und Drittanbieter keine für sie verwertbaren Daten von Schülern erheben. Entsprechendes trifft auch auf in ein Book Creator Buch eingebundene externe Inhalte und damit verbundene Datenabflüsse zu.

Nutzung zu Hause/ auf privaten Geräten/ BYOD

Auf privaten Endgeräten sind Nutzer in der Regel auch mit privaten Konten bei diversen Onlinediensten wie YouTube, Instagram und ähnlich angemeldet. Öffnen Schüler ein Book Creator Buch zum Lesen oder zum Bearbeiten von einem privaten Endgerät in der Schule auf (BYOD) oder von zu Hause aus, ruft Google Analytics Informationen wie die IP Adresse, Browsertyp, Betriebsystem und ähnlich ab, sofern Nutzer sich nicht durch einen sicheren Browser oder andere Mechanismen schützen. Durch zusätzliche in ein Book Creator Buch eingebundene externe Inhalte kann sich die Zahl von Tracking Mechanismen erhöhen, die je nach Inhalt auch nicht alle sicher von Nutzern blockiert werden können.

Datenschutz Bewertung Übersicht

Nutzung in der Schule mit schulischen Endgeräten

Gute Bedingungen, sowohl für ein konsumierende als auch eine produktive Nutzung, solange Schüler nicht gleichzeitig an anderen Online-Plattformen bzw. -diensten eingeloggt sind, wodurch für die im Hintergrund eines Book Creator Buches laufenden Tracking Mechanismen potentiell identifizierbar würden. Lehrkräfte sollten außerdem darauf achten, dass keine persönlichen Inhalte in ein Buch eingestellt werden, wenn es um die Bearbeitung von Büchern geht.

Konsumierende Nutzung auf privaten Endgeräten/BYOD
(keine externen Embeds)

Wenn Schüler auf Book Creator Bücher über einen Link zugreifen und dabei einen sicheren Browser nutzen, der Google Analytics zuverlässig blockiert, bestehen keine Risiken beim Abruf eines Book Creator Buches. Alle Inhalte des Buches müssen dafür jedoch direkt in ein Buch durch Hochladen eingebettet werden! Vier Sterne, da die sichere Nutzung aktives Handeln des Nutzers voraussetzt. Bei jungen Nutzern ohne Aufsicht besteht dadurch immer das Risiko, dass sie aus Unachtsamkeit keinen sicheren Browser verwenden.

Konsumierende Nutzung auf privaten Endgeräten/BYOD
(verschiedene externe Embeds, sicherer Browser)

Greifen Schüler auf ein Book Creator Buch zu, in welches externe Inhalte direkt von ihrem Ursprung eingebettet sind, erhöhen sich auch bei Nutzung eines sicheren Browsers die Risiken deutlich. Es entgehen den Schutzmechanismen der sicheren Browser je nach eingebettetem Inhalt Tracking Mechanismen, welche Daten der Nutzer abgreifen können, die sie potentiell identifizierbar machen. Es hängt sehr von den von extern  Seiten eingebetteten Inhalten ab. Kommen diese von vertrauenswürdigen Seiten, erhöht sich das Risiko im Vergleich zum Verzicht auf externe Embeds nicht wesentlich und läge bei drei bis vier Sternen. Ein Stern hier jedoch, da aktives Handeln der Nutzer vorausgesetzt wird, junge Nutzer aus Unachtsamkeit vielleicht keinen sicheren Browser nutzen und Lehrkräfte gerne Embeds in Book Creator Bücher eingebauen, etwa YouTube Videos, welche die Risiken für Nutzer deutlich erhöhen.

Produktive Nutzung auf privaten Endgeräten/BYOD
(keine externe Embeds, sicherer Browser)

Wird ein Book Creator Buch über eine persönlichen Link/ QR Code zur Bearbeitung freigegeben, es wird auf dem privaten Endgerät ein sicherer Browser genutzt und es werden keine persönlichen Inhalte eingestellt oder externe Inhalte über Einbettung integriert, ist das Risiko für Nutzer sehr gering, da eine Identifizierung über Google Analytics unterbunden wird. Drei Sterne, da immer das Risiko besteht, dass Nutzer, vor allem junge Nutzer, aus Unachtsamkeit keinen sicheren Browser nutzen.

Fazit

Während das Book Creator App auf iOS Geräten sehr sicher genutzt werden kann, da alle Funktionen auch offline zur Verfügung stehen und Bücher an schulischen Speicherorten abgelegt werden können, hängt bei der Online Version bezüglich möglicher Risiken für Nutzer sehr viel davon ab, wie die Plattform genutzt wird. Anders als bei der App sollten in der Online Version von Book Creator keine persönlichen Inhalte in ein Buch eingebracht werden, auch nicht mit Einwilligung der Schüler bzw. ihrer Eltern.

Solange Bücher nur mit Inhalten erstellt werden, die zum Einbetten hochgeladen werden, die Inhalte keine personenbezogenen Daten enthalten und auf einem schulischen Endgerät in der Schule und ohne Login an einer anderen nicht-schulischen Plattform gearbeitet wird, entstehen für Nutzer keine nenneswerten Risiken. Auch bei der Nutzung von privaten Endgeräten in der Schule oder von zu Hause aus, sind die Risiken gering, wenn ein sicherer Browser genutzt wird und keine externen Inhalte direkt von ihren Quellen eingebettet werden. Beachtet werden sollte jedoch, dass vor allem junge Nutzer der Grundschule und Sekundarstufe oft unachtsam sind, wenn sie zu Hause alleine arbeiten und dann eventuell keinen sicheren Browser nutzen.

Information und Einwilligung

Wenn eine Schule regelmäßgig mit digitalen Medien arbeitet, sollten die Eltern immer im Bild sein. Information ist wichtig, um Missverständnissen vorzubeugen, und Einwilligungen sind erforderlich, wo personenbezogene Daten verarbeitet werden oder möglicherweise Risiken bestehen.

Information

Solange Book Creator in der Schule wie oben beschrieben auf schulischen Endgeräten sicher und konsumierend genutzt wird, reicht es, wenn die Eltern zu Beginn des Schuljahres informiert werden.

Einwilligung

Soll Book Creator mit pseudonymisierten Nutzern produktiv genutzt werden, braucht es eine Einwilligung der Betroffenen. Auch wenn Book Creator die von den Schülern eingebrachten Inhalte keiner identifizierbaren Person zuordnen kann, verarbeitet die Schule personenbezogene Daten. Die Lehrkraft kann den Pseudonymen unter Umständen Inhalte zuordnen, etwa wenn Schüler verschiedene Seiten in einem Buch zur Bearbeitung zugewiesen bekommen.

Eine Einwilligung ist auch sinnvoll, wenn es um die Nutzung von privaten Endgeräten in der Schule oder von zu Hause aus geht, vor allem wegen der möglichen Risiken, die aus einer Nutzung ohne sicheren Browser entstehen. Sehr wichtig ist dabei, dass Schüler wie Eltern für die Nutzung eines sicheren Browsers sensibilisiert werden. Dabei kann helfen, dass auch in der Schule sichere Browser zum Einsatz kommen.

Je nachdem ob ein privates kostenfreies Konto oder ein bezahltes schulisches Konto genutzt wird, sollte auch hierüber informiert werden.

Vertrag zur Auftragsverarbeitung

Book Creator bietet verschiedene Lizenzmodelle an. Lehrerkonten erlauben es, Co-Lehrer einzurichten. Schulen, die ein solches Konto nutzen, sollten den Vertrag zur Auftragsverarbeitung (Data Processing Addendum) abschließen, auch wenn keine personenbezogenen Daten von Schülern in Book Creator Bücher einfließen sollen.

Ausblick

Im November 2021 kündigt Tools for Schools Limited, der Anbieter von Book Creator an, dass man nach vielen Anfragen von EU Kunden, ob es möglich sei, eine Speicherung und Verarbeitung von Daten in der EU anzubieten, ein EU Hosting so schnell wie wirtschaftlich möglich umsetzen möchte. Allerdings wird dieses Zeit brauchen, da man einiges vorbereiten muss. Außerdem wartet man auf die Google Souvereign Cloud in Deutschland.2Es handelt sich dabei um eine Art Google Cloud in Treuhand der Telekom, siehe https://cloud.google.com/blog/products/identity-security/helping-build-the-digital-future-on-europes-terms und https://www.t-systems.com/de/de/newsroom/news/t-systems-und-google-cloud-bauen-souveraene-cloud-fuer-deutschland-450414. Nach Angaben von T-Systems, dem Partner von Google, ist die Souveräne Cloud bereits seit Mitte 2022 verfügbar. Wann die neuen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, ist noch offen, wie auch die Frage, ob EU Kunden dadurch tatsächlich eine DS-GVO konforme Book Creator Option erhalten.

Stand 10/20202